Relaisumbau für Licht
Dann noch neuwertige Leuchtmittel (ich bevorzuge Phillips Extreme, keine blauen Blender aus dem Baumarkt etc.) eingesetzt und man staunt über das helle Licht. Ich ging aber noch einen Schritt weiter….
Wenn man sich die Mühe macht und mit einem Voltmeter einmal misst, was an den Lampenkontakten noch an Spannung ankommt, wird man sich wundern:
Bei Motorleerlauf messe ich an meiner Batterie 13,6 Volt - an den Lampenkontakten sind es aber gerade einmal noch 11,2 Volt, die dort ankommen. Kein Wunder, bei den vielen Steckerkontakten und Schaltern und dünnen Leitungsquerschnitten. Die Übergangswiderstände machen sich halt bemerkbar.
Im Netz kursieren bereits diverse Relaisumbauten für eine bessere Lichtausbeute. Hier muß man unterscheiden, ob man das Lampenkontrollgerät LKG umgehen will oder nicht darauf verzichten möchte. Ich persönlich finde das LKG grundsätzlich eine feine Sache, wenn ich sehe, wie viele moderne Autos mir nachts als Einauge entgegenkommen.
Allerdings habe ich mich entschieden, für die Frontscheinwerfer darauf zu verzichten, mir fällt es sofort auf, wenn mal eine Lampe vorne kaputt sein sollte.
Somit sind es wieder ein paar Überganswiderstände weniger.
Zum Umbau: Ich habe im Sicherungskasten die Leitungen für das Abblend- und Fernlicht, die vom Lichtschalter bzw. Fernlichtschalter kommen, als Steuerleitung für jeweils ein Relais benutzt. Die Arbeitsleitung kommt dann direkt von der Batterie (bzw. X4 an der SA Leiste) über das Relais mit einem 2,5 mm Kabel über die originalen Sicherungen an die Lampenkontakte. Ebenso wird ein dickeres Kabel auch vom Massekontakt des Leuchtmittelsteckers direkt an Fahrzeugmasse geführt. Das gleiche erfolgt mittels zweitem Relais auch für das Fernlicht. (Und das ganze ist auch TÜV konform, wer meint, mit verbotenen 100 Watt Lampen besseres Licht zu erreichen, liegt falsch) Nun habe ich das perfekte Licht, die volle Ladespannung der Batterie liegt an den Lampen an. Natürlich muß ich nachteilig zugeben, daß die Lebensdauer der Leuchtmittel dadurch verkürzt wird. Aber das ist mir die Sache wert. Nach dem Umbau natürlich das Einstellen der Lampen nicht vergessen!
Beschreibung des Umbaus: Ganz wichtig: zunächst einmal die Batterie abklemmen! Wir arbeiten im Sicherungskasten, da ist schnell mal ein Kurzschluß fabriziert.
Wenn der Sicherungskastendeckel abgenommen ist, muß man ein paar Schrauben lösen, um die Umrandung des Kastens lösen zu können. Dann kann man den Sicherungsträger hochheben. Nun schauen wir auf die Rückseite. Dort sehen wir "oben" zwei dicke fette Kabel, ein weißes und ein gelbes. Das sind die "Einspeisungen" vom Lichtschalter bzw. Fernlichtschalterhebel für Abblendlicht und Fernlicht. Diese zwei Kabel schrauben wir zunächst mal ab. Dann löten wir (oder nehmen Flachstecker) diese beiden Kabel jeweils auf ein Relais, und zwar jeweils auf den Kontakt 85.
Anschließend nehmen wir zwei neue dicke Kabel (ich habe 2,5 mm genommen), löten diese an dem jeweiligen Relais auf den Kontakt 87 an und legen das andere Ende wieder auf die beiden Kontakte im Sicherungskasten, wo wir vorher die beiden dicken gelben und weißen Kabel abgemacht haben (Lasst euch nicht von den Kabelfarben auf meinen Fotos verwirren, ich hatte noch gelbes und weißes Kabel von einem anderen Projekt übrig).
Nun legen wir ein neues Kabel vom X4 Anschluß neben der SA Leiste (Fußraum Fahrerseite) oder auch direkt am Pluspol der Batterie. X4 ist eleganter, man kann das Kabel direkt durch den Sicherungskasten dahin legen. Das andere Ende kommt nun mittels einer Brücke an die Relaiskontakte 30.
Nun fehlt nur noch die Masse für die beiden Relais, die suchen wir irgendwo außerhalb des Sicherungskastens und legen ein Kabel mittels einer Brücke an die beiden Relaiskontakte 86 an. Nun gehts weiter.
Im Sicherungskasten lösen wir die vier Kabel, die an den Anschlüssen 13, 14, 15 und 16 angeschraubt sind. Diese Kabel werden nicht mehr benötigt. Ich habe diese nicht abgeschnitten, sondern isoliert und wieder im Sicherungskasten versteckt, um den Umbau später wieder rückgängig machen zu können.
Auf diese vier Anschlüsse legen wir nun vier neue, dicke Kabel, die zu den jeweiligen Abblendlicht bzw. Fernlichtkontakten an den beiden Lampen führen.
Achtung: am 16 ´er Kontakt ist noch ein dünnes weißes Kabel mit dran, das schneiden wir an dem alten originalen Kabel ab und legen es mit dem neuen Kabel wieder mit auf. Das sieht man sehr schön auf dem ersten Bild - hier habe ich allerdings einen bereits "umgebauten" Sicherungskasten genommen, den ich aus meinem Schlachtwagen rausgeschnitten habe. Die anderen Bilder zeigen einen eingebauten Sicherungskasten. Nun zu den Anschlüssen an den Lampen selbst:
Zunächst einmal habe ich die original Anschlüsse des Abblendlichts und des Fernlichts an dem Sockelstecker abgeschnitten. Dann habe ich die neuen, dickeren Kabel direkt an den Sockelstecker, der auf die "Glühlampe" draufgesteckt wird, angelötet. Ebenso habe ich eine neue, dicke Masseleitung an den Massekontakt des Sockelsteckers angelötet. Die alte, originale Masseleitung kann hier dranbleiben. Nun habe ich in den Deckel des Lampengehäuse ein Loch gebohrt und die drei Kabel rausgeführt. Das Massekabel wurde nun am Karrosserieblech direkt angeschraubt. Die Durchführung habe ich mit Dichtungsmasse wieder verschlossen, damit kein Wasser in das Lampengehäuse eintreten kann. Nun nochmal alles überprüfen, dann kann man auch schon wieder zusammenbauen und die Batterie wieder anklemmen. Viel Erfolg beim Nachbau! (Nochmals der Hinweis: Nachbau auf eigene Gefahr, ich übernehme keinerlei Haftung!)
